Sa
01. Apr
2017
14:00 - 20:00

Narcisa Hirsch
Come Out ARG | 1971 | 10 Min. | OF - Pink Freud ARG | 1973 | 9 Min. | OF - Retrato ARG | 1974 | 16 Min. | OF - Taller ARG | 1975 | 11 Min. | EF

Die Ausstellung zeigt vier Filme und ein Filmportrait der 1928 in Berlin geborenen, argentinischen Experimentalfilm-Pionierin. Drei der gezeigten Filme tragen stark biographische Züge und versuchen zusammengenommen eine Innenansicht der Filmemacherin zu zeigen, die in einer Zeit des politischen Umbruchs einen künstlerischen Neuanfang mit initiierte, der Mitte der 60er Jahre am heute legendären Instituto Torcuato Di Tella in Buenos Aires seine Wirkungsstätte fand.

Come Out von 1971 fasst wichtige formale Elemente zusammen, die das Schaffen Narcisa Hirschs im Umfeld von Pop und Minimal verorten. In Kooperation mit der Black Box-Kino im Filmmuseum, die zwei weitere Programme am 5.4. um 20:00 und am 21.4. um 21:00 Uhr zeigt, um Hirschs Filme denen ihres Zeitgenossen Werner Nekes gegenüberzustellen.

 

Weitere Öffnungszeiten: So. 02.04.17 14:00 – 20:00 Uhr


 

Argentinisches Experimentalkino: Narcisa Hirsch
Filmreihe und Ausstellung vom 1.04. bis 21.04.

Narcisa Hirsch gilt als eine Pionierin des Experimentalfilms in Argentinien. Die gebürtige Deutsche (*1928 in Berlin) hat ein Werk geschaffen, das ein konzeptionelles und ästhetisches Spektrum aufweist, das in Lateinamerika nur wenige Filmschaffende erreicht haben.
Um das heute legendäre Instituto Torcuato Di Tella in Buenos Aires entwickelte sich Mitte der 1960er Jahre eine Kunstszene, die als „Argentinische Avantgarde“ bezeichnet wurde. Radikale Umbrüche äußerten sich in künstlerischen Experimenten und einer Abkehr von institutionalisierten Kontexten. In politischen Aktionen drückte sich die Distanz der Künstler zu den regierenden Kräften aus. Nach der Teilnahme an Happenings und experimentellen Aktionen, die sich gegen einen schleichenden Prozess von Zensur, Repression und Ausgrenzung im Land richteten, positionierte sich Hirsch als eine genreüberschreitende Filmemacherin.
Neben der politischen Sichtweise auf geschlechterspezifische Fragen beschritt sie durch den poetischen Impuls, der ihre Bilder charakterisiert, einen Weg, dem zunächst nur wenige folgen konnten. Dennoch fand sie Mitstreiter und es formierte sich eine informelle Gruppe von Regisseuren, die den Weg für eine neue Generation experimenteller Filmschaffender ebnen sollte.
Ihre Arbeiten wurden außerhalb der kommerziellen Kinosäle, fast ausschließlich in den Räumlichkeiten des Goethe Instituts von Buenos Aires gezeigt. Unter der Militärdiktatur (1976–1983), in der Avantgardekünstler zensiert, verfolgt und sogar ermordet wurden, bot ihr das Goethe Institut Unterstützung, Möglichkeit zum und einen künstlerischen Freiraum.

Konzept und Texte: Sven Pötting (kinolatino.de)
In Kooperation mit Filmwerkstatt Düsseldorf, Internationales Frauenfilmfestival Dortmund|Köln und kinolatino.de.