Mo
03. Jul
2017
18:30

PREINVENT
im Audimax HSD Campus Derendorf - eine Kick off Veranstaltung für die Digitalkonferenz im Herbst diesen Jahres

Wir alle werden von der Welle der neuen Technologien mitgerissen. Entwicklungen, wie der künstlichen Intelligenz können wir uns nicht mehr entziehen.
Wie können wir in dieser Flut bestehende Technologien verändern und eigene Tools vorerfinden?
Beim ersten Teil der Konferenzreihe »Pre-invent« werden wir gemeinsam über vergangene Entwicklungen sowie aktuelle Praktiken und Deutungsweisen des Digitalen sprechen.
Es werden Prof. Fred Turner (Stanford University), Dr. phil. Thomas Christian Bächle (Universität Bonn) und Prof. Dr. phil. Tobias Matzner (Universität Paderborn) vortragen und diskutieren. Im Anschluss wird der Abend bei einem gemeinsamen Umtrunk und zwanglosen weiteren Diskussionen beendet. Preinvent ist die Kick off Veranstaltung für die Digitalkonferenz im Herbst diesen Jahres, die in Kooperation mit der Filmwerkstatt Düsseldorf stattfinden wird. 
Eintritt Frei / keine Anmeldung erforderlich

Prof. Fred Turner :
The Democratic Surround: Management by Media From World War II to the
Psychedelic Sixties
Today we find ourselves jumping from our iPhones to our tablets, from our desktops to our laptops, and back again. Little do we know that we are living out the multimedia dreams of several dozen Cold War social scientists, a handful of Bauhaus artists, and the musician John Cage.
This talk tracks those dreams from the anti-Fascist propaganda of World War II to the psychedelic Happenings of the 1960s. It shows how multi-image, multi-sound environments once promised to bring about a radically democratic America. And it shows how that political promise slowly melted away into the narcissism of 1960s multimedia art. With that history in hand, it concludes, we can see that the aesthetic tactics once summoned to oppose fascism have set the terms by which we experience the surveillance-driven social media of today.

Dr. Thomas Christian Bächle : 
Autonome Technik zwischen Unterjochung und Erlösung des Menschen – ein
kritischer Blick auf künstliche Intelligenzen und ihre Deutung
Seit einigen Jahren ist eine technologische Revolution im Gange:
Computerprogramme sind immer besser dazu in der Lage, (vermeintlich) eigenständig zu lernen und autonom zu agieren. Mit humanoiden Robotern treten uns zugleich menschenähnliche soziale Akteure gegenüber, die mit uns kommunizieren und uns Gesellschaft leisten können. Das bestehende Verhältnis zwischen dem Menschen und den Maschinen wird dadurch nachdrücklich in Frage gestellt, denn letztere scheinen nun weit mehr zu sein als bloße Werkzeuge.
Im Vortrag sollen zunächst allgemeine Deutungsweisen dieser technologischen Entwicklungen kritisch diskutiert werden: Während sie den einen als unerlässlicher Ausweg gelten, um menschliche Unzulänglichkeiten wie Krankheit, Alter oder Tod zu überwinden, betonen andere die daraus folgenden Risiken. Es scheinen die menschliche Selbstbestimmung oder gar die Menschheit insgesamt in Gefahr, sollten die „zu intelligenten“ künstlichen Intelligenzen (KI) die Macht übernehmen.
Diese kategorischen Interpretationsmuster tragen dazu bei, die Fähigkeiten aktueller KI-Systeme notorisch zu überschätzen. Zur gleichen Zeit jedoch verstellen sie auch den Blick auf die tatsächlichen Herausforderungen, die sich mit den ‚autonom‘ genannten Systemen ergeben. Wie im Vortrag gezeigt wird, erfolgt die Beschneidung menschlicher Handlungs- und Entscheidungsfreiheit auf viel subtilere, oft unbemerkte Weise.

Dr. Tobias Matzner :
The subject of Silicon Valley
The products that Silicon Valley produces and develops, but also the political attitudes of its leaders are motivated by a particular view what a human being is and what a good life constitutes for this human being. The talk will outline this particular idea of subjectivity and its origins. In the second part, its consequences for current political debates about privacy, „fake news“ and artificial intelligence are discussed.