Arena

ARENA

EIN VIDEOPARCOURS FUER DIE DUESSELDORFER ALTSTADT

Augmented Reality Leitsystem für eine Ausstellung in der Düsseldorfer Altstadt. Kuratiert von Jan Wagner im Auftrag der Quadriennale 2014. Technische Realisierung: Visual Computing Institute RWTH Aachen. Eine detaillierte Dokumentation finden Sie hier: arena-videoparcours.de
 

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Die Ausstellung zeigt Künstlervideos auf Monitoren und Beamern in der Düsseldorfer Altstadt. Das Screening wird ausschließlich auf die bestehenden medialen Flächen zurückgreifen und damit nur das gewohnte Programm gegen ein Kunstfilm-Programm austauschen.

Die Ausstellungsorte: Lokale, Clubs und Plätze wurden mit einer AR-App verbunden die den Weg zwischen den Orten grafisch darstellt, alle Informationen zu den Arbeiten bereitstellt und die Altstadt als Spielfeld markiert. Die App war frei über den App Store / Google Play Store zugänglich und ermöglichte so die weitere Verbreitung des Parcours am Abend der Ausstellung. In der Altstadt waren Plakate geklebt, die über einen QR-Code auf den App-download verlinkt haben. Die App navigierte über GPS-Daten ohne die Verwendung von Targets.

AUSSTELLUNGSKONZEPT

ARENA – EIN VIDEOPARCOURS FUER DIE DUESSELDORFER ALTSTADT

Die Düsseldorfer Altstadt ist ein artifizieller Ort, ein Themenpark und ein beliebtes Tourismusziel. Als Stadtviertel ist sie dem Alltag weitestgehend entrückt und für viele ein blinder Fleck zwischen den angrenzenden Kunsthäusern und dem Rhein. Nachts verwandelt sie sich in eine Arena aus vielen kleinen Bühnen, in ein Vergnügungsviertel im städtebaulichen Schutzraum der Fußgängerzone.

Die Ausstellung geht von der Topologie der Orte aus, den Inszenierungen der Lokale, von denen die meisten ein klares Motiv oder Setting anbieten, das sich in den zugehörigen Gruppen und ihren sozialen Codes fortsetzt. Sie sind der Ausgangspunkt für die Auswahl der Videos, die die Motive vor Ort aufnehmen, ihre Kontexte nutzen und umwidmen, bestehende Atmosphären kommentieren oder abwandeln und damit direkt in die bestehenden Inszenierungen und sozialen Abmachungen eingreifen.

Wie in allen Vergnügungsvierteln spielen Flucht und Verwandlung sowie der kollektive Tabubruch eine zentrale Rolle. Diesen Funktionen will die Ausstellung nachgehen und sie vor Ort sichtbar machen. Dabei sollen narrative Räume geöffnet, mit der Kunst vermischt und von den Stereotypen des Ausschlusses befreit werden.

Mit dem Leitmotiv der Quadriennale 2014 „Über das Morgen hinaus“ stellt die Ausstellung die Frage nach dem Ort der Kunst neu. Videokunst wird, wie alle zeitbasierten Medien, verstärkt im Internet wahrgenommen und dort innerhalb der angeschlossenen sozialen Netzwerke geteilt und verhandelt. Das verändert auch den alltäglichen Umgang mit Videobildern, insbesondere auf mobilen Endgeräten.

Hieraus ist eine neue ästhetische Praxis entstanden, mit zwei direkten Auswirkungen auf Bild und Betrachtung: Zum einen die Mittlerfunktion von Videobildern als Zugabe der digitalen Kommunikation in Form von Memes, geteilten Videoinhalten oder auch Videochats sowie die Ortsunabhängigkeit von Videobildern, die mit den Smartphones die Isolation des Fernsehens verlasen haben und damit Teil der sozialen Interaktion im öffentlichen Raum geworden sind.