Filmfriend Februar 2022

Filme im Februar

Kuratiert von Jasmin Preiß 

 

Jasmin Preiß ist eine deutsche Filmemacherin und Videokünstlerin. Sie studierte Kommunikations-Design bevor sie an die Kunstakademie Düsseldorf wechselte und dort 2016 ihren Abschluss machte. Ihr Debütfilm Diese süße Wiese, der vom Filmlabor betreut wurde, erhielt den Goldenen Schlüssel beim Kasseler Dokfest und wurde für den Förderpreis für Filmkunst der Nationalgalerie Berlin nominiert. Sie lebt in Düsseldorf und Berlin. 


On the beach at night alone

KOR 2017 | 101 Min. | R: Hong Sang-soo mit Kim Min-hee, Jung Jae-young

Die junge, aufstrebende Schauspielerin Younghee hat gerade die Affäre zu einem verheirateten Mann beendet. In Hamburg, fern von ihrer Heimat Seoul, nimmt sie sich Zeit für sich selbst, um über die Liebe nachzudenken. Bei Spaziergängen in der Hafenstadt fragt sie sich, ob ihr ehemaliger Geliebter noch etwas für sie empfindet und was sie wirklich vom Leben erwartet. Zurück in Korea besucht Younghee die Küstenstadt Gangneung und trifft dort auf alte Freunde. Je weiter der Abend voranschreitet und je mehr Alkohol die Anwesenden zu sich nehmen, desto mehr wandeln sich ihre Gespräche. Anfangs sind es noch gehaltvolle Diskussionen, doch die Nichtigkeiten nehmen überhand. Younghee verlässt das Hotel und flüchtet an einen einsamen Strand…


Only God Forgives

DK, F, SE, USA 2013 | 90 Min. | R: Nicolas Winding Refn mit Ryan Gosling, Kristin Scott Thomas

Die ungleichen Brüder Julian und Billy leben in Bangkoks Rotlichtviertel inmitten von Luxus, Sex, Sünde und Verbrechen. Dreh- und Angelpunkt für ihre illegalen Geschäfte ist ihr Kickbox-Club. Der unbarmherzige Kopf des Familienkartells ist jedoch ihre unnahbare, schöne und erbarmungslose Mutter Crystal. Als Billy eine Frau tötet, sorgt ein selbsternannter Racheengel auf seine ganz eigene Art für Gerechtigkeit und Billy bezahlt seine Tat mit dem Leben. Die trauernde Crystal sinnt auf Rache und schickt Julian auf eine blutige Jagd nach Vergeltung durch Bangkoks Unterwelt …


Bildbuch

F, CH 2018 | 85 Min. | R: Jean-Luc Godard

Erinnerst du dich noch daran, wie wir vor langer Zeit unsere Gedanken trainiert haben? Meistens gingen wir von einem Traum aus…. Wir fragten uns, wie in völliger Dunkelheit Farben von solcher Intensität in uns entstehen konnten. Mit leiser, leiser Stimme, die große Dinge sagt, überraschend, tief und präzise. Bild und Worte. Wie ein schlechter Traum, geschrieben in einer stürmischen Nacht. Unter westlichen Augen. Die verlorenen Paradiese. Der Krieg ist da.


Paris Caligrammes

D, F 2020 | 131 Min. | R: Ulrike Ottinger

Ulrike Ottinger, die in den 1960er-Jahren als junge Malerin in Paris lebte, verwebt in „Paris Calligrammes“ ihre persönlichen Erinnerungen an die Pariser Bohème und die gravierenden sozialen, politischen und kulturellen Umbrüche der Zeit zu einem filmischen „Figurengedicht“ (Kalligramm).
Text und Bild, ergänzt durch Sprache, Ton und Musik fügen sich zu einem Mosaik, aus dem die Lebensfülle dieser Periode und zugleich die Brüchigkeit aller kulturellen und politischen Errungenschaften spricht.


Durst – Thirst

KOR 2009 | 134 Min. | R: Chan-Wook Park mit Song Kang-ho, Kim Ok-bin

Der katholische Pater Sang-hyeon arbeitet aufopferungsvoll in einem Krankenhaus, wo er den Kranken und den Sterbenden Trost spendet. Doch das ist ihm nicht genug. Um einen noch größeren Beitrag zur Heilung von Kranken leisten zu können, reist er nach Afrika, um sich als Versuchsperson für die Suche nach einem Heilmittel gegen das tödliche Emmanuel-Virus zur Verfügung zu stellen. Er wird mit dem Virus infiziert, doch das verabreichte Gegenmittel versagt. Auch eine schnell eingeleitete Notoperation mit Bluttransfusion kann den Pater nicht mehr retten – er stirbt noch auf dem Operationstisch. Dann geschieht das Wunder: Sang-hyeon kehrt in den Kreis der Lebenden zurück. Doch er ist nicht mehr derselbe, denn das frische Blut in seinen Adern stammt von einem Vampir.


Hungerjahre

D 1980 | 115 Min. | R: Jutta Brückner mit Britta Pohland, Sylvia Ulrich

In ihrem autobiografisch gefärbten Film zeigt Jutta Brückner das Mädchen Ursula Scheumann, die im Alter von 13 Jahren an der heilen Welt der Erwachsenen und der Adenauer-Ära zu zweifeln beginnt. Nach ihrer ersten Menstruation nimmt sie ihre erwachende Sexualität wie auch die Sexualfeindlichkeit ihrer Mutter umso deutlicher wahr, zugleich entdeckt sie, dass ihr Vater eine Affäre unterhält und auch politisch gesehen ein Heuchler ist. Mit ihren Fragen und Zweifeln erntet sie jedoch nur ignorantes Schweigen. Später lernt sie einen nordafrikanischen Mann kennen, ihren ersten Liebhaber, von dem sie sich verstanden fühlt und mit dem sie sich über den Algerienkrieg und den antikolonialen Befreiungskampf austauscht.


The Woman who left

PH 2016 | 229 Min. | R: Lav Diaz mit Charo Santos-Concio, John Lloyd Cruz

Die Philippinen, im Jahr 1997: Die unschuldig wegen Mordes verurteilte Lehrerin Horacia wird nach 30 Jahren Haft aus dem Straflager entlassen. In Freiheit findet sie nicht nur ihr persönliches Umfeld völlig verändert vor, sondern wird auch mit einer gewandelten philippinischen Gesellschaft konfrontiert. Sie beschließt, sich an dem Mann zu rächen, der für ihre ungerechtfertigte Inhaftierung verantwortlich war, Rodrigo, ihrem ehemaligen Liebhaber. Während sie ihm nachspioniert, freundet sie sich im Schatten der Mauern seines Anwesens mit anderen Nachtgestalten an, Mit großer Geduld wartet sie auf ihren Moment der Rache…


Frances Ha

BRA, USA 2012 | 83 Min. | R: Noah Baumbach mit Greta Gerwig, Mickey Sumner

Brooklyn. Frances. Tanz. Es ist ihre Stadt, sie ist Mitte/Ende 20, sie will immer weitertanzen, von Apartment zu Apartment, von Mann zu Mann, durchs Leben. Am liebsten an der Seite von Sophie, am liebsten auch beruflich. Dann taucht Benji auf, alles könnte anders werden. Aber soll es das?

Rasant, turbulent, witzig, schrill: Der Film ist wie das Leben seiner Protagonistin. Im ständigen Fluss, ohne zu wissen, was als nächstes passiert. Balancierend zwischen dem Verlangen nach Freiheit und dem Bedürfnis nach Sicherheit.


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